Tage 1 bis 3
Am Mittwoch war es endlich soweit. Aufgeregte und gespannte Gesichter im Bus. Winkende Eltern.
Der Austausch mit Amerika hat begonnen. So viel sei bis jetzt gesagt: er ist ein voller Erfolg.
Nachdem wir die Koffer eingeladen hatten, stiegen wir in den Bus ein. Ein letztes Mal unseren Eltern
winken. Die Reise konnte beginnen. Alle waren aufgeregt. Der Bus brachte uns sicher nach Frankfurt.
Der Busfahrer hatte zwar zu Beginn ein paar Schwierigkeiten, einen Parkplatz zu finden, doch den haben
wir dann schließlich doch gefunden. Von dort mussten wir nun ein Stückchen laufen. Nach den
üblichen Prozeduren am Flughafen, wie einchecken oder der „Koffer-Check“, konnten wir dann ins
Flugzeug einsteigen. Schließlich hob das Flugzeug ab. 8 h sind wirklich lang, vor allem, wenn man die
ganze Zeit sitzen muss. Wir wurden allerdings gut mit Essen und Trinken versorgt und das Personal war
auch sehr lustig. Außerdem hatte jeder Passagier einen eigenen kleinen Fernseher, auf dem man sich
Filme anschauen konnte. So ging die Zeit dann doch einigermaßen schnell vorbei. Am Flughafen in
„Newark“, nicht zu verwechseln mit „New York“, sind wir schließlich gelandet. Dann mussten wir noch
kurz zu einem „immigration officer“, der z. B. Fingerabdrücke genommen hat und bei einigen auch ein
paar Fragen gestellt hat. Nun sind wir mit dem Bus auf einer riesigen Autobahn bzw. auf einem
„highway“ nach Stroudsburg gefahren. Zwischendurch standen wir ein bisschen im Stau. Im Bus waren
viele, mich eingeschlossen, sehr müde, da es aufgrund der Zeitverschiebung in Pennsylvania erst Nachmittag
war, in Deutschland aber schon Nacht. In der Schule hat uns Mr. Sobrinski herzlich empfangen.
Dann haben uns die Austauschpartner nacheinander abgeholt. Ich bin mit meiner Gastfamilie und meiner
Austauschpartnerin Avalon Perry zu einem Supermarkt gefahren, wo wir ein paar Sachen, z. B.
Müsli, eingekauft haben. Dann sind wir nach Hause gefahren. Es war schon dunkel, weswegen ich nicht
sehr viel gesehen habe. Drinnen hat mir die Familie kurz die Zimmer gezeigt. Wir haben noch ein bisschen
erzählt und sind dann ins Bett gegangen.
Der nächste Tag, Donnerstag. Früh musste ich aufstehen, denn der Schulbus kam schon um 6.30 Uhr.
Leider hat es geregnet. An der Schule angekommen, sind wir noch ein bisschen im Schulbus sitzen
geblieben. Um 7 Uhr fing die Schule dann an. Mit unseren Austauschpartnern sind wir in die Bibliothek
gegangen. Dort haben wir zuerst ein Kennlernspiel gemacht, bei dem wir je 2 Minuten mit einem
anderen Austauschpartner reden konnten und ihm Fragen gestellt haben, z. B. was seine Hobbys sind,
sein Lieblingsessen usw. Nach den 2 Minuten haben wir dann wieder gewechselt. Anschließend wurden
ein paar Worte zum Austausch gesagt, u. a. von Herrn Beckmann, Frau Pohl, aber auch von dem
dortigen Schulleiter. Er wünscht sich, dass wir ihm gegen Ende des Austauschs mitteilen, was in seiner
Schule besonders gut ist, aber auch, was wir an unserer Schule in Speyer besonders gut oder besser
machen. Danach gab es Frühstück. Jeder war schon hungrig, da wir nichts zu Hause essen sollten. Neben
Bagels, gab es auch Muffins oder Trauben und natürlich auch Getränke. An den Tischen der Bibliothek
haben wir nun gegessen. Anschließend haben uns die Austauschpartner die Schule mit einem
kleinen Rundgang nähergebracht. Die Stroudsburg High School ist wirklich riesig und ähnelt schon fast
einem Krankenhaus. Das ist jedoch nicht im negativen Sinne aufzufassen. Die Gänge sind riesig und
man läuft zwischen den einzelnen Schulstunden wirklich sehr lange zum nächsten Saal. Was mich doch
sehr verwundert hat, ist, dass die Schüler/-innen während des gesamtem Schultages nicht nach drau ßen gehen können und auch keine Pausen, außer der Mittagspause, haben. In dieser gehen viele in die
Cafeteria, wo sie dann ein kleines Mittagessen bekommen. Ansonsten hat man keine Pause. In den 3
Minuten zwischen den Schulstunden muss man nämlich zu nächsten Saal laufen, was – wie gesagt –
ziemlich lange dauert. Ich habe Avalon nun während des gesamtem Schultags begleitet und habe viele
neue Freunde gemacht. Die Lehrer waren sehr nett und der Unterricht hat echt Spaß gemacht. Am
Nachmittag hatte Avalon dann noch Probe in der Marching Band. Sie macht dort „Flag twirling“, das
sind eindrucksvolle Bewegungen mit einer riesengroßen Flagge. Das alles synchron mit anderen, die
ebenfalls „Flag twirling“ machen. Zusammen sieht es wirklich toll aus. Sie haben gleichzeitig mit der
Marching Band Probe, damit sie ihre Bewegungen auf die Musik abstimmen können. Die Marching
Band ist wirklich riesig und deren Musik zu lauschen mach echt viel Spaß. Nach der Probe hat uns
Avalons Vater am Parkplatz der Schule abgeholt und wir sind nun zu einem großen Supermarkt gefahren.
In dem Supermarkt gab es einen McDonalds, wo wir nun ein paar Pommes gegessen und uns
unterhalten haben. Anschließend sind wir nach Hause gefahren. Dort habe ich mit Avalons Vater die
Nachrichten geschaut und wir haben über die aktuellen politischen Themen geredet. Das fand ich sehr
spannend.
Am nächsten Tag, Freitag, kam wieder morgens der Schulbus und wir sind in die Schule gefahren. Mit
Avalon bin ich wieder durch das Schulgebäude von einem zum anderen Saal „gewandert“. Im Mathematik-Unterricht
habe ich einen Test mitgeschrieben und habe alle Fragen beantworten können. Nur
bei manchen Fragen, musste ich nachfragen, wie z. B. ein spezieller englischer Begriff zu erklären ist.
Mathematik ist zwar international, aber bei den Textaufgaben waren manche Wörter dabei, die ich
nicht auf Anhieb verstanden habe. Ich bin gespannt, wie viele Punkte ich erreicht habe. Am Mittag
bzw. am Vormittag haben wir dann wieder in der Cafeteria gegessen. Außerdem haben mir ein paar
Leute gezeigt, wie das Karenspiel Black Jack funktioniert. Danach ging es wieder weiter mit dem Unterricht.
Als die Schule zu Ende war, bin ich mit Avalon und ihren Freundinnen durch Stroudsburg gegangen.
Zuerst haben wir in einem Geschäft an der Hauptstraße Pizza gegessen. Dann sind wir weiter
zu einem Fluss gegangen, wo wir ein paar Bilder gemacht haben, weiter dann zu einer Brücke. Dann
sind wir zurück zur Schule gelaufen. Der kleine Trip hat ca. 3 h gedauert. Nun hat sich die gesamte
Marching Band vorbereitet, auf dem anstehenden Football Spiel zu spielen. Avalon hat ihre Flagge
geholt und die anderen ihre Musik-Instrumente. Von der Schule aus sind sie dann losgelaufen in Richtung
Stadion. Dort sind sie auf das Feld einmarschiert und haben einige Lieder gespielt. Nun sind sie
auf die Tribüne gegangen, währen die Football-Spieler eingelaufen sind. Es war wirklich cool, allerdings
hat es geregnet, wodurch es ziemlich nass und nicht gerade warm war. Anfangs habe ich noch unten
auf dem Sportplatz ein paar Videos gemacht, bin dann jedoch später auf die Tribüne gegangen, wo ich
dick eingehüllt neben meinen Freunden aus Deutschland saß. Wir haben nun das Spiel bis zum Ende
geschaut. Die Marching Band ist dann schließlich zurück zur Schule gelaufen. Dort wurden noch ein
paar Hotdogs ausgeteilt, die wirklich gut geschmeckt haben. Avalons Vater hat uns dann wieder von
der Schule abgeholt. Es war schon 9.30 pm. Ich war ziemlich müde und bin deshalb recht schnell ins
Bett gegangen.
Heute Morgen habe ich das erste Mal das Haus bei Tageslicht gesehen. Sonst sind wir immer mit dem
Bus in der Dunkelheit zur Schule gefahren und sind abends in der Dunkelheit zurückgekommen. Das
Haus befindet sich am Rand eines Waldes, wo wir evtl. heute noch ein bisschen spazieren gehen werden.
Ich bin auf den weiteren Verlauf des Austauschs sehr gespannt und verabschiede mich hiermit
aus Stroudsburg. Bye.
Dominic Plein